Claudia Kopp – Entwicklungen beschleunigen
…aber Vorgängen auch die nötige Zeit zum Reifen und Wachsen geben. Das ist das gute Fazit unseres Gesprächs an einem frühen Morgen mit der Unternehmensberaterin Claudia Kopp. Wir beide sitzen nach dem Frühstückstreffen eines Business-Netzwerkes noch gemütlich zusammen und klönen, während im Hintergrund geschäftiges, aber leises Klappern in der Küche und Stimmen von anderen Gesprächen zu hören sind.
Menschen aufzuzeigen, wo ihre Stärken liegen und wo sie wirklich mit ihrer ganzen Energie dahinterstehen, hat sich als eine starke Seite und Beweggrund für Claudia Kopps Tätigkeit im Laufe der Zeit herauskristallisiert. Die Diplom-Kauffrau hat am Anfang ihrer Karriere als kaufmännische Angestellte schnell bemerkt, dass ihr diese Materie viel zu staubtrocken ist. Zwar war ihr Studium schon in Richtung Personalwesen geprägt, also „weg von Zahlen, Daten, Fakten“, aber eben doch zu kaufmännisch. Sie bildete sich also weiter, machte verschiedene Zusatzqualifikationen und ging in die Erwachsenenbildung.
Doch auch hier fehlte ihr noch das Entscheidende, um Menschen wirklich auf ihren Weg zu leiten. „Etwas wirklich voranzubringen, als Pionier“ so empfindet sie ihre Leidenschaft, „Ich tue unglaublich gerne was dafür, Menschen weiterzubringen. Ich finde es toll, die Kraft zu spüren, die dabei entsteht. Als Kind habe ich kleine Schwalben, die fliegen lernten und auf dem Boden saßen, immer wieder in die Luft geschubst, bis sie wegflogen. Das klingt zwar total kitschig, trifft es aber im Kern.“
Sie wollte den Menschen, die sie nun weiterbildete, entlocken und nahebringen, was ihnen wirklich liegt. „Ich spürte, dass die Menschen häufig das machten, was ihnen ihr Verstand sagt und nicht das, was sie lieben und gut können. Denn das ist der wirkliche Motor für Erfolg und Zufriedenheit. Dann habe ich eben noch den Heilpraktiker für Psychotherapie gemacht, um ein Werkzeug zu haben.“ Das Studium war ihre Basis, auf der sie aufgebaut hat. Die verschiedenen Ausflüge danach haben ihr geholfen, zu verstehen, aber auch den notwenigen Teil an Vernunft zu bewahren, „um selber keine Luftschlösser zu bauen. Denn die Vernunft ist dazu da, dass wir unsere Herzenswünsche realisieren können, aber nicht damit untergehen“.
So ist auch sie über ihre Vernunfts-Ausbildung, den Kaufmann, zu ihrem Herzenswunsch, dem Coaching, gelangt. Ihre erste Ausbildung bedauert sie jedoch absolut nicht, denn ihre Doppelqualifizierung in zwei so unterschiedlichen Bereichen stellt nun ihr Alleinstellungsmerkmal dar.
In der Existenzgründungsberatung ist sie seit 2000 tätig. „Eine Existenz aus Gründen der Vernunft zu gründen mit dem, was man vielleicht vorher schon gemacht hat, ist oft nicht der richtige Weg. Denn ohne den nötigen Enthusiasmus, den man für eine Herzensangelegenheit aufbringt, fehlt die nötige Kraft und Ausdauer zum Durchhalten…und eine gewisse Ausstrahlung..“ Ihre Erfolgskombination lautet also: die Realisierung eines wirklichen Herzenswunsches und das Durchhaltevermögen, die es einfach braucht, um zu wachsen. Nichts geht von heute auf morgen und es braucht einfach seine Zeit, aber „wenn alle Energie in die Selbstständigkeit fließt, kommt auch der Erfolg sehr schnell“, ist ihre Beobachtung von gelungenen Existenzgründungen.
Doch können auch alt eingesessene Unternehmen von ihrem Wissen profitieren. Denn sie müssen sich ständig bewegen, um auf dem Markt zu bleiben. Ihre Strategie ist dabei die gegenseitige Weiterempfehlung. „Empfehlungsmarketing ist eine gute Möglichkeit, kostengünstig Werbung zu betreiben, die Kontakte zwischen den Menschen zu fördern und erfolgreich am Markt zu bleiben.“ Deswegen hatte sie zunächst 2007 ihr eigenes branchenübergreifendes Unternehmernetzwerk in Lüneburg aufgebaut. 2011 entdeckte sie jedoch ein weltweit agierendes und in Deutschland seit 2003 existierendes Franchisesystem, das sie überzeugte. In diesem System ist nicht reines Socialising gefragt, sondern gute Geschäftsanbahnungen und Weiterempfehlungen. Inzwischen hat sie in der Region Ostniedersachsen bis nach Hamburg und Braunschweig mehrere Netzwerke aufgebaut, die sie auch betreut. „Dieses irre große Netzwerk ist der ideale Boden für gutes Empfehlungsmarketing. Es ist wirklich schön, die Menschen miteinander zu vernetzen, das gibt so spannende und auch internationale Konstellationen.“ Doch bezeichnet sie diese Netzwerke auch als „lernende Organisationen“, die sich jede für sich weiterentwickeln und so ihren eigenen Charakter bekommen.
Was wünscht sie sich, nachdem sie diese Netzwerke aufgebaut und Menschen zusammengebracht hat für die Zukunft. Was ist ihr Traum?
Gemäß ihrer Philosophie der fruchtbaren Zusammenarbeit möchte sie gerne hier in der Region im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes ein Gesundheitszentrum gründen. In diesem Zentrum sollen Schul- und Komplementärmedizin zusammenarbeiten. Idealerweise sollen dem eine Salzwassertherme, alternative Wohnprojekte und ein Hotel angeschlossen sein. So würde sich ihr Herzenswunsch, die interdisziplinäre Vernetzung unterschiedlicher Disziplinen miteinander auf den Sektor der Gesundheit ausweiten und alle davon profitieren lassen.