Die DRK-Rettungshundestaffel Uelzen
Die DRK-Rettungshundestaffel Uelzen – über dieses Thema unterhalte ich mich mit Ulrich Mosbach in Bienenbüttel.
Wie kommt man dazu, mit seinem Hund Menschenleben retten zu wollen? Ulrich Mosbach ging mit seinen Hunden fast 30 Jahre lang zur Jagd, suchte dann aber eine neue Herausforderung. „Aber ich wollte meinem Hund was bieten“. So begann er 2004 in der DRK-Rettungshundestaffel in Lüneburg und gründete dann 2011 die DRK-Rettungshundestaffel in Uelzen. Ganz einfach! Damit könnte die Geschichte hier zu Ende sein.
Ich aber möchte als Laie wissen, was ein Rettungs- oder Suchhund genau ist. Also, es gibt unterschiedliche Arten von Rettungshunden, Hunde für Flächensuche, Trümmersuche, Lawinensuche, Wasserrettung, Mantrailing. Für jede Art von Suche werden die Tiere speziell ausgebildet und müssen natürlich sowohl physisch, als auch vom Charakter her verschiedene Voraussetzungen erfüllen.
Bei der DRK-Rettungshundestaffel Uelzen werden Flächensuchhunde und auch die zweibeinigen Helfer ausgebildet und erfolgreich eingesetzt. Dabei suchen die Hunde unspezifische menschliche Gerüche, das heißt, sie suchen generell nach Menschen in weitläufigen oder unwegsamen Gebieten, die so schnell und gründlich durchkämmt werden. Die gesuchten sind meist Demenzkranke, Kinder oder Pilzsucher, die sich verlaufen haben oder auch Suizidgefährdete. Die Hunde suchen nach Menschen, finden im Idealfall den Vermissten, bleiben bei ihnen und bellen so lange, bis die Retter vor Ort eingetroffen sind. „Kann schon mal passieren,dass dabei Menschen aufgespürt werden, die gar nicht verloren gegangen sind“ meint Ulrich Mosbach dazu schmunzelnd.
Das Training für die Hunde findet zweimal pro Woche statt, wobei nach Möglichkeit das Gebiet, in dem die Hunde suchen und auch die gesuchten Personen so oft wie möglich wechseln. Die Personen sind Freiwillige, die sich zur Verfügung stellen und längere Zeit bei jeder Witterung an einer Stelle ausharren, bis sie gefunden werden.
Sowohl die Hunde, als auch die Hundeführer müssen dabei gesundheitlich fit sein und ärztlich untersucht werden, da die Anforderungen doch recht hoch sind: egal ob bei Hitze (welche für die Hunde eher anstrengend ist) oder großer Kälte (welche den Hunden wenig ausmacht) oder auch um 2 Uhr morgens – wenn ein Alarmruf von der Polizei eingeht, rückt die Rettungshundestaffel aus.
In ihrem Suchverhalten sind die Hunde verschieden: Die einen sind sehr schnell, durchkämmen ein großes Gebiet in kürzester Zeit, sind aber schneller erschöpft, die anderen gehen ruhiger in die Suche, halten länger durch, sind aber dadurch auch etwas langsamer. Unter normalen Bedingungen kann ein gut trainierter Hund ca. 1,5 Stunden suchen. Je nach Lage und Situation werden die Hunde gemäß ihrer individuellen Stärken eingesetzt. Aber eins müssen sie alle sein: gehorsam, freundlich und große Menschenfreunde.
Alarmiert wird die Rettungshundestaffel von der Polizei, es ist also nicht möglich, im Privatauftrag zu handeln. Wie oft sie gerufen wurden im letzten Jahr, möchte ich wissen. Neun Mal wurde die Rettungshundestaffel alarmiert. Nicht immer haben diese Einsätze ein „Happy End“.
Doch in allen Fällen waren die Beteiligten froh, dass es sie gibt, die feinen Spürnasen mit ihrem freundlichen Wesen!