FREIRAUM Lüneburg – Viel Raum für Ideen.
Kennen Sie das? Sie sind Freiberufler, sind vor allem in der Kreativbranche unterwegs, haben aber kein eigenes Büro und arbeiten deswegen abwechselnd auf dem Sofa oder am Esstisch. Sie fühlen sich als der Einzelkämpfer, was die Freiberuflichkeit doch überwiegend mit sich bringt, ziemlich einsam und der Schweinehund, doch lieber den Haushalt zu machen, statt sich intensiv ums Geschäft zu kümmern, ist groß, grau und grunzt. Und der Kühlschrank lockt noch obendrein.
Die Weiterentwicklung Ihrer Ideen wird durch fehlenden Raum für Seminare oder Workshops gebremst, Mitgliederversammlungen nicht abgehalten, Veranstaltungen nicht durchgeführt und Kunden- oder Bewerbungsgespräche verlegen Sie aus Platzgründen ins nächste Café.
Dagegen empfehlen Ihnen Thore Debor, Alexander Kalderash Wall und Axel Bornbusch einen der hellen, freundlichen und komplett ausgestatteten Co-Working-Plätze und ihre Seminarräume im FREIRAUM Lüneburg. – Bestimmt weit weg. Nein, mitten in Lüneburg zwischen Altstadt und Zentrum. – Dann bestimmt teuer? Auch nicht, denn die drei Betreiber des FREIRAUM Lüneburg ermöglichen es mit ihrer Preisstaffelung auch der Gründerszene und Vereinen, die Räumlichkeiten zu moderaten Preisen zu mieten. – Weniger Ablenkung, bessere Trennung von Arbeits- und Privatleben und dadurch eine strukturiertere Arbeitsweise, tja, was lässt sich dagegen noch sagen?
Angefangen hat alles vor zwei Jahren, als die drei Betreiber des darunter liegenden Salon Hansen die Möglichkeit bekamen, das leerstehende Ladengeschäft anzumieten. „Es war eine Bauchentscheidung mit viel Risiko, ein „wird-schon-gehen“-Experiment,“ sagt Axel Bornbusch, „das Drei-Säulen-Modell ins Leben zu rufen. Co-working, Raumvermietung für Seminare und Veranstaltungen und die Bereitstellung einer Geschäftsadresse in Lüneburg. Zumal wir keinerlei Zuschüsse bei der Gründung oder sonstige finanzielle Unterstützung für unser Vorhaben bekommen haben, wie in verschiedenen Großstädten.“ Der Haken ist, dass bei dem Vorhaben „nur“ Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird, aber keine Arbeitsplätze geschaffen wurden. So haben sie den Um- und Ausbau aus eigener Kraft gestemmt und sich mutig mit ihrem Angebot präsentiert.
„Zu Anfangs wusste man mit uns wenig anzufangen, was machen die da eigentlich, und was macht man da überhaupt?“ Inzwischen ist das Projekt an Lüneburger Verhältnisse angepasst worden, da sich der Bedarf an Co-working-Plätzen als geringer herausstellte, als vermutet. 5 Arbeitsplätze gibt es jetzt, die auch dauerhaft zu ganz unterschiedlichen Nutzungszeiten an verschiedene Kleinunternehmer vermietet sind. Dafür sind mehr Seminarräume entstanden und die ursprünglich geplante Veranstaltungsorganisation ist zurückgefahren worden. Letzteres war zu betreuungsintensiv, die Finanzierung problematisch und es musste ein gesundes Mittel gefunden werden zwischen sozialer Unterstützung und reiner Wirtschaftlichkeit. Denn Sozialunternehmen und Kulturinitiativen können sich sogar für ein Stipendium bewerben und bekommen kostenlos einen zeitlich befristeten Arbeitsplatz gestellt.
Jetzt nach zwei Jahren Multiplikatoreffekt haben wir eine recht gute Akzeptanz und haben eine akzeptable Auslastung, auch durch größere Firmen und Organe, die die Seminarräume für ihre Schulungen zu marktüblichen, wettbewerbsfähigen Preisen anmieten.“ Trotzdem ist noch viel Improvisation gefragt und die Betriebskosten für ein 330qm-Lokal wollen bezahlt werden. Und von irgendwas müssen die Drei ja schließlich leben!
„Wenn wir uns langfristig behaupten, kann das eine Super Sache sein, dafür brauchen wir aber noch ein paar Jahre.“ Es wird nicht mehr jeder ein eigenes Büro haben wollen, sondern mehr mit seinem ‚Ding‘ in einer Gemeinschaft arbeiten wollen. Das Thema Bürogemeinschaftskonzept und die Möglichkeit, Veranstaltungsräume (ohne Schnick-Schnack, aber top ausgestattet) zu fairen Konditionen mieten zu können und dadurch Kooperationen und sozialen Austausch zu ermöglichen, hat Zukunft.