Thomas C. Gade – macht was mit Immobilien

Thomas C. Gade – macht was mit Immobilien

Gelernt hat er sie nicht, die Immobilienwirtschaft, ist dort aber erfolgreich tätig. Wie ist er dazu gekommen?

Der zweite Gewinner unseres Rätsels, bei dem der Kreidebergsee erkannt werden sollte, erzählt mir heute seine Geschichte. Dazu musste ich früh aufstehen, denn er gibt mir einen Termin für das Interview morgens um halb acht bei mir zuhause zum Frühstück! „Sie kennen mich noch nicht? Dann wird es aber höchste Zeit.“ meint er charmant und schelmenhaft. Geht in Ordnung, eigentlich bin ich morgens vor Nahrungsaufnahme noch nicht so recht aufnahmebereit, aber ich bin gespannt, was er mir berichten möchte. Nach den ersten Schlucken Kaffe geht es los.

Lokführer wollte er werden, das war sein großer Traum, wie sein Papa, der ihn schon als Kind kräftig in das Bahnwesen involviert hatte. So wusste er schon, was ihn in diesem Beruf erwartet. Er schmunzelt bei seinen Erinnerungen: „Manchmal denke ich, so eine ältere E-Lok könnte ich heute noch bewegen.“

Mitte der 70er Jahre war Thomas C. Gade dann endlich mit der Schule fertig, endlich! Den Test für die Eisenbahnerausbildung hatte er bereits absolviert, doch hätte er dafür mit 15 schon weit von Zuhause weggehen müssen. Der Gedanke gefiel ihm gar nicht. Also entschied er sich für eine ganz andere Richtung und ging zur Handelsschule. Damit konnte man ja was werden! Aber Spaß machte ihm das Ganze so gar nicht, „Auswendig lernen, oh nee, das mochte ich so gar nicht leiden, wie grausig war doch Schule!“ Er schüttelt dabei seinen Kopf und machte eine verschmitzte Mine. „Mathe und Physik, das war kein Problem, aber Englisch…“ verursachte ihm dann leider ein drittes, aber dann erfolgreiches Schuljahr, das eigentlich nicht vorhergesehen war.

Währenddessen war er schon beim THW als Sanitäter recht aktiv, denn er stellte sich die Frage, „was machst du denn nun nach der Handelsschule, man muss ja irgendwas machen und die Kurve kriegen“. So fand er durch diese, ihm doch zusagende Tätigkeit, als Zeitsoldat zur Bundeswehr. „An einem 2. Oktober 1978 an einem nebeligen Morgen, es war ein Montag, fing ich also in Hildesheim meine Grundausbildung an. Als Zeitsoldat bekam ich gleich 1000 Mark, das war verdammt viel Geld! Ich war plötzlich ganz schön reich! Die Sanitätsgrundausbildung mit “grünem Einschlag“ (Kompaniechef war ein Grenadier) war äußerst hart.  Danach ging es in die neue Stammeinheit nach Braunschweig, wo ich im Winter gleich den Lkw-Führerschein absolvierte. Die anderen spielten Krieg, aber wir Sanitäter hatten immer echten Einsatz, weil sich die Leute ja auch verletzten. Das musste einfach funktionieren! Im Katastrophenwinter 1979 (mache von Ihnen werden sich sicher noch an die Schneemassen erinnern) froren die Socken an den Stiefeln fest und man spürte seine Füße nicht mehr.“ So entwickelte sich bei ihm verständlicherweise ein arger Widerwillen gegen den Winter.  Später lies er sich nach Munster und danach nach Lüneburg versetzen.

Aus vier Jahren wurden schließlich zwölf, in denen er es bis zum Sanitätsgruppenführer und Leiter des Sanitätsbereiches der Kaserne gebracht hatte. Nach gut 10 Jahren aktivem Dienst wechselte er zur Bundeswehrfachschule, wo er sein Fachabitur in der Fachrichtung Wirtschaft nachholte. Es musste ja weitergehen und er wollte gern Beamter werden. So wurde er 1990 Postbeamter im Schalterdienst. „Studium war nix für mich, lieber was lernen, denn am Schalter musste man zu der Zeit noch alles können, Brief- und Frachtverkehr, Telefon- und Bankwesen. Da war noch nichts getrennt wie heute. Aber wenn man von der Bundeswehr kam und so eine irre Verantwortung über so viele Menschen hatte und dann in so einem Glaskasten (verglaster Schalter) sitzt…ich kam mir sowas von überflüssig vor!“ Also bekam er einen fahrbaren Postschalter und machte drei Monate lang Dienst auf dem Land. Aber auch das fand er nicht befriedigend und bewarb sich bei einer ganz neuen Abteilung der Post in Hamburg. Da er bereits mit Computern gut umgehen konnte und der Einsatz von Computern bei der Post recht neu war, wurde er so Systembetreuer und war mal eben für die Anwenderbetreuung für 40 Mitarbeiter und Datensicherung in der IT-Abteilung zuständig.

Nebenbei ging er als Katastrophenhelfer zum Deutschen Roten Kreuz, da er seine Erfahrungen von der Bundeswehr im Katastrophenschutz gerne weitergeben wollte. Aufgrund von Interessenskonflikten blieb er leider nicht dort und hätte doch so gern bei den verschiedenen Überschwemmungen in unserer Region  mit viel Wissen Einsatz und Verstand aktiv geholfen.

2003 wurde die Abteilung in der Verwaltung der Post aus Kostengründen geschlossen und Thomas C. Gade wechselte aufgrund seiner guten Leistungen „von IT zu Immobilien, in einen artverwandten Zweig, fängt beides mit I an“, meint er scherzhaft mit einem Augenzwinkern. Er fuchste sich in die Materie ein, fing an, kleine Sachen zu bearbeiten, wie zum Beispiel : ´Was ist ein Vertrag?‘. Die Aufträge wurden immer größer und so ist er inzwischen für die „Deutsche Post Real Estate Germany GmbH“ in ganz Norddeutschland unterwegs, kümmert sich um die Anmietung und Herrichtung von Gebäuden, Hallen, Fahrzeugstellplätzen bis hin zu Büroräumen für die Deutsche Post DHL und verschiedene ihrer Konzerntöchter.

Seine Arbeit befriedigt ihn, war doch sein Leitsatz von Anfang an, dass es einfach funktionieren muss, egal wie, sowohl bei der Bundeswehr als auch jetzt im Immobiliengeschäft bei der Post. ‚Geht nicht oder kann nicht’ existiert für ihn nicht, es muss einfach!

Und seine Pläne und Träume für die weitere Zukunft?

Er ist mit Camping groß geworden, hatte dann erst einen Wohnwagen und jetzt ein geräumiges Wohnmobil für alle Arten von Reisen. Er ist bescheiden, was seine weiteren Pläne angeht und freut sich auf seinen Ruhestand. Er liebt es mit seiner Lebensgefährtin und Wohnmobil „einfach loszufahren und am liebsten Schiffe gucken“ auf einem Stellplatz am Nord-Ostsee-Kanal und im Winter dahin, wo es warm ist, wie Spanien. Wie schon gesagt, der deutsche Winter hat es sich durch fast erfrorene Füße mit ihm definitiv verdorben.

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